Die Wurzeln der Steubenschen Familie können bis ins 11. Jahrhundert nachgewiesen werden:

1053 wird Siegboth Steube ohne nähere ständische Kennzeichnung als Zeuge in einer Urkunde des Pfalzgrafen Friedrich von Sachsen aufgeführt, die eine Übertragung des Klosters Gottes Eck auf das Erzbistum Bremen besiegelt.

1262 wird Wolcmarus (Volkmar, auch Woldemar) Stouve bei der Beurkundung eines Edelherrn als Zeuge benannt (Landesarchiv Magdeburg).

1271 steht er als Zeuge des Edelherrn von Barby schon zwischen deutlichen milites (Rittern).

Ausschnitt aus der Urkunde vom 17. November 1271 (Original: Pergament, 42 x 14,5 cm): "Burchard und Walter, Edle von Barby bekunden, daß sie von den Hufen des Klosters Gerbstedt, die sie von Burchard, Grafen von Mansfeld, gekauft haben, das Vogtkorn und die Hühnerabgabe nicht mehr erheben wollen" Zeugen: Ludgerus de Saltwedhele, Theodoricus de Adendorp, Henningus Gir, Wolcmarus Stouve, Odewinus de Alsleve, dominus Gero commendator curie.

1283 heißt er dominus unter "nostris militibus" ("unseren Rittern") des Grafen zu Friedeburg.

1321 wird Thidericus (Dietrich) Stoybe im erzbischöflichen Lehnsregister "Vredeberch morans" Lehnsmann der Grafen von Mansfeld genannt.

1328 erscheint er als Zeuge des Grafen Burchard von Mansfeld bei der Übereignung einer Hofstelle an das Kloster Hedersleben.

1368 ist er urkundlich mit einem Burglehn auf Friedeburg, zwei freien Höfen und fünf "Hufen" (circa 40 Hektar) Land verzeichnet. Als Oberlehnsherr ist Erzbischof Albrecht III. von Magdeburg eingetragen.

1484 erscheint Wilhelm Steube als Lehnsmann des Friedeburger Burglehns. Als Lehnsherr wird Graf Gebhard von Mansfeld erwähnt.

Durch Ritter- und Vasallentum in Friedeburg verwurzelt, war das Geschlecht dann viele Jahrhunderte hindurch dort wie zu Gerbstedt im Mansfeldischen ansässig und in dieser Gegend ab 1653 auch noch zu Tresewitz (bei Gerbstedt), ab 1558 in Thale (bei Quedlinburg am Harz) und ab 1678 in Schnaditz (bei Delitzsch) begütert. Die Stammreihe der Steubenschen Familie begründete im 13. Jahrhundert zwei Adelshäuser:

DasHaus Gerbstedt, das mit dem Tode des Christoph Steube im Jahre 1605 erlosch.

Das Haus Friedeburg, das heute noch blüht und viele bedeutende Offiziere und Persönlichkeiten des kulturellen und öffentlichen Lebens gestellt hat. Darunter den französischen Historienmaler Carl Wilhelm von Steuben (1788 - 1856) sowie den Königlich-preußischen General der Infanterie Cuno Arndt von Steuben (1855 - 1935), Abteilungschef im Großen Generalstab und Oberbefehlshaber der 11. Armee (1917/18).

Zum Friedeburger Haus zählt gleichzeitig auch der berühmteste Namensträger der Familie: Friedrich Wilhelm von Steuben (1730 - 1794), seit 1778 amerikanischer Generalmajor und in hervorragender Weise am nordamerikanischen Unabhängigkeitskrieg beteiligt. Die alljährliche Steuben-Parade in New York erinnert noch heute an den preußischen Offizier. Seine Genealogie ist jedoch historisch umstritten, eine Abstammung von der uradeligen mansfelder Familie von Steuben nicht nachweisbar (vgl. Kapitel "Nachtrag zum US-General von Steuben").


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