Evangelisch - Mansfeldischer Uradel.
Ein rittermäßiges Geschlecht, seit dem 9. Jahrhundert
ansässig in Gerbstedt und Friedeburg
an der Saale (Kreis Hettstedt/Sachsen-Anhalt).
Name, Bedeutung und
Ursprung der Familie
Der Name Steube oder
Steuben wird entsprechend seinem Wortlaut (im Sinne
von "zerstieben oder zerstäuben") als Hinweis
auf einen staubigen Ort, aber auch eine sprudelnde Quelle
oder rauschendes Wasser gedeutet. Von einem Zusammenhang
mit der Ansiedlung im Raum Gerbstedt und Friedeburg an
der Saale kündet auch eine Sage: Danach habe ein
spanischer Ritter zur Zeit Karls des Großen
wegen der Schönheit der mansfeldischen Landschaft
- den Namen "Steube" angenommen. Eine andere
Überlieferung dagegen berichtet, die Steubens seien
mit den Heerscharen Karl des Großen Ende des 8.
Jahrhunderts aus Franken in diese Gegend gezogen.
Die Namensform wechselte
durch die Jahrhunderte zwischen Stouve, Stoybe, Steuve,
Stoibe, Steube, Stauben und Steuben, der
Name selbst war ursprünglich nur eine Gattungsbezeichnung
ohne nähere ständische Kenn-zeichnung. Begründet
wurde der Adelsstand der Familie durch die Zugehörigkeit
zum Ritterstand. Ein Privileg, das den Betreffenden
vornehmlich für herausragende Leistungen bei Kriegseinsätzen
und ritterlichen Turnieren verliehen wurde.Als Edelleute
ihrer Landesherren waren sie damit hoffähig und
berechtigt, Lehen zu über-nehmen, eigene
Wappen und Siegel zu fuhren und als Vasallen
(Lehnsmänner) auf ihren Besitzungen eine eigene
beschränkte Gerichtsbarkeit auszuüben.
Weitere Vergünstigungen waren die Steuerfreiheit,
das Recht auf bäuerliche Frondienste (insbesondere
das Recht auf den "Zehnten") und die Bevorzugung
im Staats- und Heeresdienst. Ihre gesellschaftliche
Stellung berechtigte sie außerdem, bei Beurkundungen
als Zeugen aufzutreten.
Der Namenszusatz "von"
war, wie bei allen Uradels-Familien, anfangs nur eine
Herkunftsbezeichnung, als Adels-prädikat wurde
er offiziell erst im Königreich Preußen eingeführt.
Eintragungen in alten Kirchenbüchern belegen diese
Entwicklung: Anfang des 17. Jahrhunderts nannten sich
die Familienmitglieder teilweise von Steube, seit
Mitte das 18. Jahrhundert war der Name dann nur noch mit
von Steuben eingetragen.
Zum "Uradel"
werden grundsätzlich alle vor 1350 als ritterbürtig
nachweisbaren Geschlechter gerechnet. Der sogenannte
"Briefadel" erscheint dagegen erst im
14. Jahrhundert. Er wurde vom Kaiser (vor 1803) oder
den Landesfürsten mit dem Adelsbrief und
einem dazugehörigem Wappen verliehen, überwiegend
für Begünstigungen oder politische
Verdienste.
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