Die Geschichte des ersten amerikanischen
Schiffes gleichen Namens, die „USS von Steuben“
beginnt im Jahre 1905 als deutscher Luxus-Schnelldampfer
„Kronprinz Wilhelm“. Der Liner wird beim
Eintritt der Vereinigten Staaten in den 1. Weltkrieg
von der US-Regierung in Newport News (Virginia) beschlagnahmt,
zum Truppen-transporter umgebaut, mit Tarnanstrich
versehen und umge-tauft. Nach Kriegsende erfolgt 1923
die Verschrottung in Baltimore (Maryland).
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Der Schnelldampfer
Kronprinz Wilhelm (spätere USS von Steuben)
am Leuchtturm Roter Sand in der Deutschen Bucht |
Erst 45 Jahre später wird in Amerika
ein zweites Schiff mit dem Namen des deutsch-amerikanischen
Freiheits-helden in Dienst gestellt: Die „USS
von Steuben, SSBN 632“. Ein damals hochmodernes
Atom-U-Boot mit 7.280 Bruttoregistertonnen, 140 Meter
Länge, einer Geschwindigkeit von über 20
Knoten (ca. 40 km/h) und einer Bewaffnung von 16 nuklearen
Polaris-Raketen der Lafayette-Klasse.
Die Kiellegung erfolgt am 4. September
1962 in der Newport News Shipbuilding & Dry Dock
Company, der Stapellauf am 18. Oktober 1963. Zwei
Besatzungen werden mit der Schiffsführung beauftragt:
Eine sogenannte “blaue Crew” unter Commander
John P. Wise und eine „goldene Crew“
unter Commander Jeffrey C. Metzel. Sechs
Monate später werden die Waffensysteme auf Übungsfahrten
im Nordatlantik vor Cape Canaveral erstmals getestet.
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Das Atom-U-Boot
USS von Steuben auf Seemanöver im Nordatlantik
(Foto v. 1967) |
Im März 1965 wird die „USS
von Steuben“ in ihren Stützpunkt (Submarine
Squadron 18) nach Charleston/South Carolina verlegt,
wo sie mit regelmäßigen Patrouillenfahrten
im Nordatlantik ihren militärischen Auftrag erfüllt
- als Teil eines maritimen Nuklear - Abwehrsystems
zum Schutz vor feindlichen Angriffen.
Nach 11 Patrouillenfahrten vor der US-
Westküste erfolgt im Frühjahr 1968 der Einsatz
vor der NATO-Basis in Rota (Spanien). Zwei Jahre später
werden die inzwischen veralteten Waffensysteme in
16-monatiger Werftzeit auf die neuentwickelten Poseidon
C-3 Raketen umgerüstet. Danach folgen weitere
Einsätze in schottischen und amerikanischen Küstengewässern.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion
wird die „USS von Steuben“ im Mai 1999
außer Dienst gestellt, und im Zuge der bilateralen
atomaren Abrüstung verschrottet.